Eine Skoliose (griech. skolios = krumm) ist eine Fehlstellung der Wirbelsäule, bei der die Wirbelsäule zur rechten (rechtskonvex) oder linken (linkskonvex) Körperseite verschoben und auch verdreht (um die Längsachse) ist. Häufig ist die Brustwirbelsäule eher nach rechts gebogen, wohingegen die Lendenwirbelsäule eher nach links gebogen ist.
Äußerlich sichtbar ist die Skoliose durch die gebogene Wirbelsäule. Die Wirbelsäulenverkrümmung kann aber auch Einfluss auf andere Körperteile haben. So kann eine Schulter oder Hüfte höher sein als die andere und das Becken schief stehen, wodurch die Beine unterschiedlich lang erscheinen. Als Folge entstehen häufig Probleme beim gerade Stehen und gleichmäßigem Gehen. Auch Rückenschmerzen können entstehen.
Die Skoliose wird anhand der Höhe der Hauptkrümmung und des Krümmungsmusters unterteilt. Dabei unterscheidet man folgende Formen:
Nach Höhe der Hauptkrümmung:
Nach Krümmungsmuster:
In 85 % der Fälle weiß man nicht warum eine Skoliose entstanden ist. Diese Art nennt man idiopathische Skoliose und sie tritt hauptsächlich während Phasen schnellen Wachstums auf. Daher sind vor allem Kinder und Jugendliche betroffen. Dabei wachsen die Wirbelkörper ungleichmäßig, wodurch eine Seite langsamer wächst als die andere. Skoliosen, bei denen man die Ursache kennt, heißen symptomatischer oder sekundäre Skoliosen.
Arten von sekundären Skoliosen:
Muskuläre Ungleichgewichte der Rückenmuskulatur können eine sogenannte funktionelle Skoliose verursachen. Wenn bestimmte Muskelgruppen geschwächt sind oder andere übermäßig stark sind, kann dies zu einer ungleichmäßigen Belastung und seitlichem Zug an der Wirbelsäule führen, wodurch eine seitliche Verkrümmung entstehen kann. Die funktionelle Skoliose kann zu einer Verschlechterung einer idiopathischen oder sekundären Skoliose beitragen.
Bei einer Skoliose können verschiedene Komplikationen und Folgen auftreten, besonders wenn sie unbehandelt bleibt. Die dauerhafte Fehlstellung der Wirbelsäule führt häufig zu verstärktem Verschleiß der Bandscheiben, Wirbel und Gelenke, was zu Rückenschmerzen führen kann. Auch Hüft- und Kniegelenke können durch die Fehlbelastung schneller verschleißen. Eine Skoliose kann auch zu einer Einschränkung von Organfunktionen führen, weil sich durch die Verdrehung und Verkürzung der Wirbelsäule der Platz im Brust- und Bauchraum verringert. Betroffen sein können Organe wie Herz, Lunge und in schweren Fällen auch Nieren, Magen und Darm.
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Praxis für Naturheilkunde Melanie Scheibe
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