Was ist das HWS-Syndrom und wen kann es betreffen?

Als HWS-Syndrom (Halswirbelsäulensyndrom) oder Zervikal-Syndrom werden 

Beschwerden bezeichnet, die  im Bereich der Schultern, Arme und der 

Halswirbelsäule auftreten.

Welche Symptome bei einem HWS-Syndrom auftreten, ist in erster Linie von der 

Ursache abhängig.

 

Die typischsten Anzeichen eines HWS-Syndroms sind:

 

  • Nacken- und Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen („Spannungskopfschmerzen“)
  • Schmerzen bei Kopfbewegungen
  • Muskelverspannungen
  • Muskelverhärtungen (Myogelosen)
  • Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Fingern
  • Schwindel (zervikaler Schwindel)

 

Häufig breiten sich die Schmerzen von den Halswirbeln bis in die Arme und Hände aus. Betroffene beschreiben auch brennende oder ziehende Schmerzen im Nacken. Diese sind oft mit Steifheit und Verspannungen im Nacken verbunden. 

 

Symptome, die weniger häufig auftreten, aber dennoch ihre Ursache in einem HWS-Syndrom haben können, sind Schwindel und Übelkeit. Manchmal treten auch Ohrgeräusche (Tinnitus), Herzrasen, Schluckbeschwerden oder Sehstörungen („Flimmern“) auf.

 

Mögliche Ursachen des HWS-Syndroms sind:

 

  • Fehl- und Dauerbelastung der Halswirbelsäule (z.B. Fehlhaltungen durch Bildschirmarbeit, Überkopfarbeiten) 
  • Muskelverspannungen im Schulter-Nacken-Bereich  
  • verhärtete Muskelfaszien (bindegewebige Hülle der Muskeln)  
  • Verschleißerscheinungen der Wirbelgelenke der Halswirbelsäule (Wirbelgelenksarthrose - Spondylose)
  • verschleißbedingte Veränderung der Bandscheibe und der Knorpel/Knochen des angrenzenden Wirbelkörpers (Osteochondrose)
  • Bandscheibenvorwölbung (Protrusion) oder Bandscheibenvorfall (Prolaps) in der Halswirbelsäule
  • Blockierte/fehlstehende Wirbelgelenke der Halswirbelsäule 
  • Entzündung der Wirbelkörper (Spondylitis)
  • Rheumatoide Arthritis (Autoimmunerkrankung, bei der die Gelenksinnenhaut entzündet ist)
  • Verletzungen der Wirbelsäule (z.B. Schleudertrauma durch Verkehrsunfall oder beim Sport)
  • Krebserkrankungen (z.B. Knochenkrebs oder Metastasen in der Wirbelsäule)
  • Infektionen des Rückenmarks (Myelitis)

 

 

Welche Berufsgruppen haben ein erhöhtes Risiko für ein HWS-Syndrom?

  • Büroangestellte: Langes Sitzen, vor allem vor einem Computerbildschirm, besonders wenn der Arbeitsplatz nicht ergonomisch ist.
  • Bauarbeiter: Tätigkeiten wie das Heben schwerer Lasten, Arbeiten über Kopf, häufige einseitige Bewegungen und die Verwendung von Werkzeugen.
  • Pflegepersonal: Auch hier wird häufig schwer gehoben was zu Überlastung im HWS-Bereich führen kann.
  • Friseure: Hier werden häufig die Arme statisch vor dem Körper und teilweise über dem Kopf gehalten. Auch langes Stehen kann die Halswirbelsäule belasten.
  • Verkäufer: Langes Stehen und sich wiederholende Bewegungen stellen hier ebenfalls eine Belastung dar.
  • Lagerarbeiter: Das Heben schwerer Lasten, das Bewegen von Gegenständen in ungünstigen Positionen und das Fahren eines Gabelstaplers (einseitiges Lenken).

Letztendlich stellt das HWS-Syndrom für viele Menschen in den unterschiedlichsten Berufszweigen ein Risiko für ihre Gesundheit dar, vor allem wenn ihre Arbeit bestimmte Bewegungen, Haltungen oder Belastungen erfordert, die zu Überlastung und Beschwerden im Nacken-, Schulter- und Armregion führen können.

 

 

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