Was ist eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit? 

Praxis für Naturheilkunde Melanie Scheibe Heilpraktikerin

 

Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit, Nahrungsmittelunverträglichkeitsreaktion oder Nahrungsmittelintoleranz treten Magen-Darm-Beschwerden nach der Aufnahme von bestimmten Nahrungsmitteln auf. Bei diesen Unverträglichkeitsreaktionen ist das  Immunsystem nicht beteiligt. Sie werden also nicht durch eine Lebensmittelvergiftung, eine allergische Reaktion, Kreuzallergie, Autoimmunreaktion (z.B. Zöliakie) oder Pseudoallergie (durch Nahrungsmittelzusatzstoffe) verursacht. 

 

Die Ursache für die Magen-Darm-Beschwerden bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit ist ein Mangel (angeborener oder erworbener) an Enzymen oder eine Aufnahmestörung über die Dünndarmschleimhaut (Malabsorption/Resorptionsstörung). Als Folge können bestimmte Zuckerarten wie z.B. Milchzucker (Laktose) oder Fruchtzucker (Fruktose) nicht im Dünndarm über die Darmschleimhaut aufgenommen (resorbiert) werden und gelangen in den Dickdarm, wo sie von den Darmbakterien des Darmmikrobioms abgebaut werden. Die dabei entstehenden Abbauprodukte sind für die auftretenden Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Durchfall verantwortlich.


Welche Symptome können auftreten? 

Die möglichen Symptome sind z.B.:

  • Bauchschmerzen
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Atembeschwerden,
  • Nessel- und andere Hautausschläge
  • Plötzliche Hautrötungen im Gesicht oder Hals, „Flush“
  • Pulsierende Kopfschmerzen
  • Herzrasen

Was sind die häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten? 

 

In Europa sind die Laktose-, Fruktose- und Histaminunverträglichkeit die häufigsten Verdauungsstörungen. Sie werden vor allem durch einen Enzymmangel bedingt, können aber auch andere Ursachen haben.

 

Laktoseunverträglichkeit (Milchzuckerunverträglichkeit - Laktoseintoleranz)

 

Bei der Milchzuckerunverträglichkeit fehlt der Dünndarmschleimhaut das Enzym Laktase oder es wird nicht genügend gebildet. Dadurch kann Milchzucker (Laktose), der in Milch und Milchprodukten enthalten ist, nicht aufgespalten und von der Dünndarmschleimhaut aufgenommen werden. Der ungespaltene Milchzucker gelangt in den Dickdarm, wo er durch Darmbakterien vergoren wird. Dieser Prozess erzeugt Gase, die Blähungen und Bauchschmerzen verursachen können.

 

Ein Laktase-Mangel ist häufig angeboren und tritt meist erst im Erwachsenenalter auf. Ein Laktase-Mangel kann jedoch auch durch chronische oder akute Magen-Darm-Erkrankungen verursacht werden, bei denen die gereizte oder entzündete Darmschleimhaut nicht mehr genügend Verdauungsenzyme produziert.

 

Fruktoseunverträglichkeit (Fruchtzuckerunverträglichkeit – Fruktose-Intoleranz)

 

Bei der Fruchtzuckerunverträglichkeit gibt es zwei Formen. Die intestinale Fruchtzuckerunverträglichkeit (Fruktosemalabsorption) und die  vererbte Fruchtzuckerunverträglichkeit.

 

Die Fruktosemalabsorption tritt bei rund 30% der Erwachsenen auf. Die Ursache ist vermutlich eine Störung des Fruchtzuckertransports, bei dem der Fruchtzucker nur unzureichend über die Dünndarmschleimhaut aufgenommen werden kann (eingeschränkte Transportkapazität des Transportproteins GLUT5 in der Dünndarmschleimhaut). Dadurch gelangen größere Mengen Fruchtzucker in den Dickdarm. Dort wird er von Bakterien abgebaut und verursacht Beschwerden wie z.B. Völlegefühl, Blähungen, krampfartigen Bauchschmerzen und Durchfall.

 

Die vererbte Fruchtzuckerunverträglichkeit (HFI – hereditäre Fruktoseintolernaz) ist selten, tritt bereits im Säuglingsalter auf und geht auf einen vererbten Enzymmangel (Aldolase B) zurück. Ein Abbauprodukt des Fruchtzuckers reichert sich in der Leber, den Niere und dem Darm an und wirkt giftig. Es behindert auch den Abbau  von Glukose und verursacht auf diese Weise eine Unterzuckerung. Die betroffenen Babys und Kleinkinder zeigen neben einer Gedeihstörung auch Magen-Darm-Beschwerden wie z.B. Erbrechen und Bauchschmerzen und die Verweigerung von süßen Nahrungsmitteln.

 

Histaminintoleranz (HIT - Histaminunverträglichkeit)

 

Die Histaminunverträglichkeit liegt meist an einem Mangel des Enzyms Diaminooxidase (DAO). Zusätzlich kann eine verminderte Aktivität eines zweiten Enzyms (Histamin-N-Methyltransferase - HNMT) die Symptome zusätzlich verstärken. Beide Enzyme bauen Histamin ab. Histamin ist als Botenstoff Teil des Immunsystems und wird von uns Menschen selber produziert. Er ist aber auch in bestimmten Lebensmitteln enthalten wie z.B. in Rotwein, Bier, Käse und Essig, und kann zu Beschwerden führen, wenn der Körper über das Essen mit mehr Histamin belastet wird, als er trotz normaler Funktion von DAO und HNMT, abbauen kann.

 

 

 

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Angaben allgemeiner Natur sind und nicht als Ersatz für eine medizinische Untersuchung und Behandlung dienen. Magen-Darm-Beschwerden können eine Vielzahl von Ursachen haben, und bei anhaltenden oder starken Schmerzen sollte immer professioneller medizinischer Rat eingeholt werden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können helfen, ernsthafte Komplikationen zu vermeiden.

 

 

Falls  Sie unter Magen-Darm-Beschwerden leiden, zögern Sie nicht, Hilfe zu suchen. Besuchen Sie mich in meiner Praxis, wo wir gemeinsam einen individuellen Behandlungsplan entwickeln können, um Ihre Beschwerden zu lindern. Kontaktieren Sie mich gern noch heute für einen Termin!

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